Arten von Heimarbeit im Frankenwald:

  •   Hausweberei 
  •   Handstickerei
  •   Spitzenklöppelei
  •   Schuh- und Tappenherstellung
  •   Schanzenbinderei
  •   Pechkratzen
  •   Schiefertafel- und Griffelherstellung
  •   Köhlerei
  •   Korbmacherei
  •   Maskenherstellung

 In Zeiten, in denen die Hausweberei nicht genügend Aufträge hatte, suchten die Bewohner der Webergebiete nach

Alternativen. Hier etablierte sich die Handstickerei, welche fast ausschließlich von Frauen ausgeübt wurde.

Verleger und Faktore aus dem Raum Plauen boten gerne diese relativ krisensichere Beschäftigung an.

Ein Zentrum der Handstickerei waren Enchenreuth und Naila mit ihren Stickerei-Fachschulen.

 

Nordhalben entwickelte sich auf dem Gebiet der Spitzenklöppelei zur Ausbildungsstätte. Die dortige Fachschule

und das heutige Museum erhalten diese alten Techniken.

 

Schuh- und Tappenherstellung waren ebenfalls geeignet, als Heimarbeit betrieben zu werden. Naila und Schauenstein

können auf derartige Wurzel verweisen.

 

In manchen Orten, wie z.B. Schwarzenstein, etablierten sich Nischen-Gewerbe wie das Schanzenbinden. Hier geriet man

häufig in Konflikte mit der Forstverwaltung, da die Rohmaterialien aus Wurzeln und Fichtenästen bestanden. Hinzu kam,

dass in manchen Orten, wie auch Schwarzenstein, wenig Grundbesitz in kleinbäuerlicher Hand war, da zwei Rittergüter

hier das Monopol hatten.

Ähnlich verhielt es sich mit der Pechkratzerei. Aus dem Pech stellte man auch sog. Wagenschmiere her. Auch diese Tätigkeit

wurde von den Waldbesitzern nicht gerne gesehen.